Infektionsgefahr? Gebannt!

Selbst in Zeiten von Corona sind Infektionen im Sommer seltener. Das gilt auch für Patientinnen und Patienten mit einem Immundefekt. Doch der Herbst 2022 naht mit großen Schritten. Das lässt sich nicht nur an den Blättern erkennen, die hier und da bereits von den Bäumen fallen. Auch die Anzahl an Infektionen steigt. Erfahren Sie mehr darüber, wie Sie sich vor dem Coronavirus und anderen Infektionskrankheiten schützen!

Im Herbst steigt die Infektionsgefahr

Die meisten Krankheitserreger haben es deutlich schwerer, wenn wir uns an der frischen Luft bewegen, Kontakte im Freien pflegen und unser Immunsystem durch viel Sonne und eine frische, gesunde Ernährung stärken. Kurz gesagt: Der Sommer macht es uns einfacher, gesund zu bleiben.

Im Herbst dagegen ändert sich der Alltag der meisten Menschen. Wir verbringen wieder mehr Zeit in Innenräumen, lassen die Fenster häufiger geschlossen und setzen uns der tendenziell trockenen Heizungsluft aus. Nicht nur Coronaviren sind in Form von Aerosolen „unterwegs“ und haben unter solchen Bedingungen ein leichteres Spiel.

Dadurch sind mehr Menschen gleichzeitig krank, es wird vielerorts wieder häufiger geniest und gehustet. Für Immundefektpatient:innen und auch für alle anderen gilt es, sich zu wappnen.

Welche Hygienetipps gibt es für Menschen mit Immundefekten?

Grundsätzlich gilt: Infektionen zu vermeiden ist, das höchste Ziel und funktioniert am besten, wenn man verschiedene Schutzmaßnahmen miteinander kombiniert. Dazu gehören vor allem

• regelmäßig und gründlich die Hände waschen
• Hände vom Gesicht fernhalten
• richtig husten und niesen (z.B. in die Armbeuge oder in ein Taschentuch)
• bei Infektionsanzeichen Abstand halten
• regelmäßig lüften
• Desinfektionsmittel nutzen, zum Beispiel nach dem Benutzen eines Einkaufswagens im Supermarkt oder beim Besuch in öffentlichen Gebäuden
• (FFP-2- oder OP-)Maske tragen

Für Menschen mit einem primären Immundefekt sind diese Maßnahmen besonders wichtig. Zusätzlich können sie auch auf die Empfehlungen von Fachgesellschaften wie der Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Immunologie e.V. (API) zurückgreifen.

Zum Schutz vor einer COVID-19-Erkrankung empfiehlt die API neben der Einhaltung der bekannten AHA(L)-Regeln vor allem

• eine vollständige Impfung von Betroffenen gegen SARS-CoV-2 entsprechend den aktuellen Empfehlungen der ständigen Impfkommission (STIKO) und in Abstimmung mit den behandelnden Immundefekt-Spezialist:innen
• die unmittelbare SARS-CoV-2-Testung bei einem Erkrankungsverdacht, damit gegebenenfalls direkt eine Therapie eingeleitet werden kann
• ggf. die Reduzierung der Anzahl enger Kontaktpersonen und vollständige Impfung dieser Personen

Da nicht alle Immundefektpatient:innen die gleichen Risiken für schwere Verläufe durch eine SARS-CoV-2 Infektion haben, kann für bestimmte Patientengruppen in Abstimmung mit den behandelnden Ärzten und Ärztinnen eine COVID-19-Prophylaxe mit monoklonalen Antikörpern sinnvoll sein. Empfehlungen dazu finden sich auf der Website der API und des RKI (siehe Infokasten).

Infektionsschutz und unbeschwerter Alltag: die Gratwanderung meistern

Trotz aller Vorsicht und vieler Hygienemaßnahmen ist ein hundertprozentiger Schutz vor Infektionen kaum möglich. Gleichzeitig gilt es, die Lebensqualität nicht völlig außer Acht zu lassen – denn auch der Austausch mit anderen Menschen und ein soziales Leben sind wichtig für die Gesundheit.

Überlegen Sie also mit Bedacht, wie Sie möglichst viele der oben genannten Maßnahmen in Ihren Alltag integrieren können. Ihre Ärztinnen und Ärzte im Immundefektzentrum unterstützen Sie dabei und können Ihnen natürlich auch dann weiterhelfen, wenn doch ein akuter Infekt auftritt.

Wir wünschen Ihnen einen möglichst gesunden und schönen Herbst!