Ein Immundefekt muss die Berufswahl nicht stark einschränken. Dennoch ist es für Jugendliche wichtig, einige Tipps zu beachten und sich nicht unnötig Stress und Gefahren auszusetzen. Wir informieren darüber.
Sie befassen sich gerade mit Ihrer Studien-, Ausbildungs- oder Berufswahl und haben dabei Ihren angeborenen oder erworbenen Immundefekt „im Hinterkopf“? Die gute Nachricht ist: Ihnen stehen trotz Ihrer Erkrankung zahlreiche Wege und Möglichkeiten offen. Durch eine gezielte und gut eingestellte Therapie, z. B. mit Immunglobulinen, schaffen Sie die Basis dafür, dass Sie Ihre Berufswahl ohne Einschränkungen treffen können.
Welche Tätigkeiten und Berufsfelder begeistern mich?
Sicherlich können Sie selbst Ihre individuellen Einschränkungen (wenn es diese gibt) sehr gut einschätzen. Diese sind bei jeder Patientin und bei jedem Patienten anders – abhängig von der Art, dem Verlauf und der Schwere des Immundefekts. Doch nicht nur das ist entscheidend. Es geht natürlich auch um Ihre Fähigkeiten, Stärken und Leidenschaften.
Daher ist es eine gute Idee, sich an die bisherigen Erfahrungen zu erinnern:
Offenheit für Perspektiven, gute Vorbereitung im Detail
Sie sehen schon – die Fragen unterscheiden sich gar nicht so sehr von denen einer „klassischen“ Karriereplanung und Berufswahl. Das ist es auch, worauf es ankommt: Den Blick zu öffnen und erst einmal ganz frei auf alle Möglichkeiten zu blicken. Diese Perspektive sollten Sie möglichst früh einnehmen, damit Sie Ihren Weg gut planen können.
Ist die Richtung abgesteckt, können Sie sich um die Details kümmern. Sicherlich werden Sie aufgrund Ihrer erhöhten Infektanfälligkeit, die eine oder andere Herausforderungen zu bewältigen haben, die es für andere Menschen nicht gibt. Aber Sie verfügen schließlich über viel Erfahrung und wissen, wie Sie mit Ihrer Erkrankung umgehen können.
Denken Sie daran: Viele Immundefektpatientinnen und -patienten arbeiten erfolgreich in ganz unterschiedlichen Jobs und Herausforderungen gibt es auf jedem Lebensweg.
Das Gespräch mit (potenziellen) Arbeitgebern
Sie bewerben sich für eine Lehrstelle oder für einen Werkstudentenjob und wissen nicht, ob Sie mit den Personalverantwortlichen offen sprechen sollen? Eine wichtige Information vorab: Sie sind rechtlich nicht verpflichtet, bei einer Bewerbung auf den Immundefekt hinzuweisen.
Erfahrungen zeigen: Offenheit kann helfen, eine gute Atmosphäre zu schaffen und den Job trotz Immundefekt erfolgreich zu meistern. Durch eine ehrliche Kommunikation können oft individuelle Lösungen gefunden werden, die sowohl die Bedürfnisse der Arbeitnehmerin bzw. des Arbeitnehmers als auch die des Unternehmens berücksichtigen. So können Sie im Berufsalltag ggf. auch das Team informieren und stoßen dann sicherlich auf Verständnis, wenn Sie häufiger fehlen als andere oder z. B. eine längere Pause benötigen, um zu regenerieren.
Tipps für die berufliche Zukunft trotz Immundefekt
Die folgenden Tipps können Ihnen bei Ihrer Berufswahl sicherlich gute Dienste leisten:
Im Kontext mit der Ausbildung, dem Studium oder dem ersten Job stehen örtliche Veränderungen an? Wichtig ist, dass Sie sich rechtzeitig um die medizinische Versorgung am neuen Wohn- oder Arbeitsort kümmern. Expertinnen und Experten für Immundefekte finden Sie in den Immundefektzentren, die es in vielen Städten gibt. Besonders praktisch: Für Ihre Recherche können Sie unser Behandlungszentren-Verzeichnis für Deutschland, Österreich und die Schweiz nutzen.
Übrigens: In unserem Beitrag zur Transitionsphase finden Sie weitere Hinweise für einen gut geplanten Wechsel des Behandlungszentrums. Informieren Sie sich auch hier und nutzen Sie alle Informationen für einen smarten Übergang.
Wir wünschen Ihnen alles Gute und viel Erfolg für Ihre berufliche Zukunft!
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