bei angeborenen und erworbenen Immundefekten
Welche Form der Immunglobulintherapie bei Ihnen zum Einsatz kommt, können Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt besprechen und entscheiden. Grundsätzlich kommen die intravenöse Infusion (in die Vene) oder eine subkutane Infusion (unter die Haut) infrage.
Bei der subkutanen Therapie werden die Antikörper unter die Haut (subkutan) gespritzt. Von dort gelangen sie nach und nach ins Blut. So wird ein gleichmäßiger, annähernd normaler Antikörperspiegel aufgebaut, der einen ausreichenden Schutz vor Infektionen bietet. Da auf diesem Weg nur kleinere Mengen pro Infusion gegeben werden können, sind die Therapieintervalle kürzer als bei der intravenösen Therapie, in der Regel einmal in der Woche.
Vorteile
Die subkutane Immunglobulintherapie bietet Patienten eine Reihe von Vorteilen. Die Technik der subkutanen Infusion kann nach einer intensiven Einweisung durch den Arzt vom Patienten selbst zu Hause durchgeführt werden. Er muss für eine Infusion nicht mehr extra den Arzt oder die Klinik aufsuchen und kann die Injektionen flexibel in den individuellen Tagesablauf integrieren. Weniger Fehltage bei der Arbeit, in der Ausbildung oder Schule, mehr Zeit für die Familie, Hobbys und Freizeitaktivitäten erhöhen deutlich die Lebensqualität.
Heimselbstbehandlung
Zu Beginn der subkutanen Immunglobulintherapie muss der Patient durch medizinisches Fachpersonal intensiv geschult werden. Die Schulung sollte möglichst in einem mit der Immunglobulintherapie erfahrenen Behandlungszentrum durchgeführt werden.
Es gibt die Möglichkeit der Nutzung einer Infusionspumpe oder einer Spritze (Rapid Push). Hierzu finden Sie Schulungsvideos, die häufig gestellte Fragen zur Anwendung beantworten oder Patienten, die sich noch nicht für eine subkutane Immunglobulintherapie entschieden haben, einen ersten Eindruck vermitteln, wie die Therapie durchgeführt wird. Hier geht es zu den Videos.
Bei der intravenösen Therapie werden die Immunglobuline direkt in die Vene des Patienten gespritzt. Das Ziel besteht darin, einen Immunglobulinspiegel aufzubauen, der einen ausreichenden Schutz vor Infektionen bis zur nächsten Infusion bietet. Die intravenöse Therapie wird in der Regel im Abstand von 3-4 Wochen durchgeführt. Da sie unter Aufsicht eines Arztes ausgeführt werden muss, wird die Infusion stets in einer Arztpraxis oder einer Klinik durchgeführt.