Einige Virusinfektionskrankheiten können das Immunsystem beeinträchtigen und sogar dauerhaft schädigen. Daher gelten beispielsweise HIV (Humanes Immundefizienz-Virus), EBV (Eppstein-Barr-Virus) oder CMV (Zytomegalie-Virus) als mögliche Auslöser für erworbene Immundefekte.
Wenn sich Menschen mit dem humanen Immundefizienz-Virus (HIV) infizieren, kann das Immunsystem davon stark beeinträchtigt werden. Das liegt daran, dass das Virus bestimmte T-Lymphozyten angreift (CD4-T-Zellen) und zerstört, die für die natürliche Abwehr von entscheidender Bedeutung sind. In der Folge sind oft nur noch wenige dieser immunrelevanten Zellen im Körper vorhanden - ein erworbener Immundefekt entsteht.
Durch moderne HIV-Therapien lässt sich die Viruslast oft sehr reduzieren und es können wieder mehr CD4-T-Zellen entstehen. Es ist aber möglich, dass die Lymphozytenzahl dauerhaft niedriger bleibt als bei immungesunden Personen.
Neben HIV-Infektionen können auch Masern-Infektionen, Infektionen mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) oder mit dem Zytomegalie-Virus (CMV) sowie einigen anderen Erregern einen Immundefekt verursachen. Dieser kann vorübergehend sein oder bestehen bleiben.