Warnsignale Immundefekt

für Kinder und Erwachsene

Erste Hinweise auf einen angeborenen Immundefekt kann die Krankengeschichte des Patienten geben. Es sollten daher alle Warnzeichen diskutiert werden. Es müssen nicht alle Warnzeichen erfüllt sein, um einen Verdacht auf einen Immundefekt zu äußern. Es kann schon reichen, wenn eines dieser Warnzeichen auf den Patienten zutrifft.

Hier finden Sie Übersichten mit Warnsignalen bei einem Immundefekt für Kinder und Erwachsene.

Warnsignale Kinder

Leitsymptome Immundefekt (1)

Die hervorgehobenen Warnzeichen weisen auf einen Antikörpermangel hin.(2)

Erhöhte Infektanfälligkeit

  • Mehr als 2 Lungenentzündungen/Jahr

  • Mehr als 2 schwere Nasennebenhöhlenent­zündungen/Jahr

  • Mehr als 8 eitrige Mittelohrentzündungen/Jahr

  • Mehr als 2 schwere Infektionserkrankungen (z. B. Hirnhautentzündung, Knochenhautentzündung etc.)

Ungewöhnliche Infektionen

  • Impfkomplikationen bei Lebendimpfungen (Polio, BCG)

  • Pilzbefall der Mundschleimhäute oder anderer Hautpartien nach dem 1. Lebensjahr

  • Wiederkehrende Infektionen mit normalerweise harmlosen Erregern (z. B. atypische Mykobakterien)

  • Wiederkehrende tiefe Haut- oder Organabszesse

Sonstige Hinweise

  • Antibiotikatherapie mehr als 2 Monate ohne Effekt

  • Angeborene Immundefekte oder ähnliche Symptome bei anderen Familienmitgliedern

  • Unklare chronische Rötungen bei Säuglingen an Händen und Füßen (Graft-versus-Host-Reaktion)

  • Wachstums- und Gedeihstörungen im Säuglingsalter mit und ohne chronische Durchfälle

(1) Wahn, V. Das infektanfällige Kind, HNO, 2000 Mar; 48(3): 231-4
(2) Wahn, V. et al. Früherkennung von Patienten mit primären Immundefekten, Behandlung von Patienten mit Antikörpermangel. Pädiatr. Prax. 2007 (69):91–98

Warnsignale Erwachsene

  • Bekannte Immundefekte in der Familie

  • 4 oder mehr Infektionen in einem Jahr, die mit Antibiotika behandelt wurden (z.B. Ohrenentzündung, Bronchitis, Nebenhöhlenentzündung oder Lungenentzündung)

  • Immer wiederkehrende Infektionen oder Infektionen, die eine sehr lange antibiotische Therapie erfordern

  • 2 oder mehr schwere bakterielle Infektionen, wie Knochenmarkentzündung, Hirnhautentzündung, Blutvergiftung oder Entzündung des Unterhautgewebes

  • 2 oder mehr im Röntgenbild nachgewiesene Lungenentzündungen innerhalb von 3 Jahren

  • Infektionen an ungewöhnlichen Stellen oder mit normalerweise harmlosen Erregern

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