14. Aug 2020
Viele Menschen wissen gar nicht, wie einfach sie Menschenleben retten können. Doch gerade jetzt – während der Corona-Pandemie – ist dieses Bewusstsein wichtiger denn je.
Die Rede ist von der Blut- und Plasmaspende. Es gibt viele Menschen, die auf das Blut oder Plasma eines Anderen angewiesen sind, sei es bspw. nach einem Verkehrsunfall oder bei einer Operation. Die gespendeten Blutbestandteile sind zudem Basis für die Herstellung lebensnotwendiger Medikamente, unter anderem für Menschen mit einem Immundefekt.
Für die Behandlung von Betroffenen eines Immundefekts bedeuten die Spenden Sicherheit und Schutz vor Erkrankungen, denn aus dem Plasma gesunder Menschen werden Immunglobuline (Antikörper) gewonnen und daraus Immunglobulin-Präparate produziert, die die fehlenden Abwehrkräfte von Patienten mit einem Immundefekt ersetzen.
Vereinfacht gesagt funktioniert das wie folgt: Jede gesunde Spenderin und jeder gesunde Spender hat einen individuellen Mix an Antikörpern in sich – je nachdem, welche Infektionen sie oder er bereits überstanden bzw. erfolgreich abgewehrt hat. Genau diese Mischung wird durch die Immunglobulin-Präparate auf die Menschen mit einem Immundefekt übertragen. Die Folge: Der Schutz gegen Erreger erhöht sich (passive Immunisierung).
Haben Spender/innen bereits eine Corona-Infektion hinter sich, sind passgenaue Antikörper gegen das SARS-CoV-2 in ihrem Blut vorhanden. Sie werden dann – wie alle anderen Antikörper – Bestandteil des Immunglobulin-Präparats. Ein entscheidender Vorteil für die Menschen mit Immundefekt, denn solche Antikörperkönnen den Schutz vor dem Ausbruch von Covid-19 verbessern.
Ein guter Grund dafür, genau jetzt spenden zu gehen. Da SARS-CoV-2 seit Ende 2019 im Umlauf ist, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass immer mehr Spender die Infektion durchlebt haben und passende Antikörper mit ihrer Spende weitergeben können. In Blut- oder Plasmaspenden, die noch vor der Pandemie gesammelt wurden, sind Antikörper gegen das neuartige SARS-2-Virus dagegen nicht zu erwarten.
Selbstverständlich ist aber jede Blut- und Plasmaspende wichtig – unabhängig davon, ob die Spender/innen bereits eine Corona-Infektion hinter sich haben.
In Deutschland gibt es sehr gute und wirkungsvolle Sicherheitsmaßnahmen, um Spenderinnen und Spender zu schützen. Blutspendedienste sowie Blut- und Plasmaspendezentren müssen auf die Einhaltung der offiziellen Vorgaben achten und richten sich u.a. nach den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI).
Unter anderem folgende Maßnahmen tragen zum Schutz der Spender/innen bei der Blut- oder Plasmaspende bei:
Informationen des Deutschen Roten Kreuzes zum Thema Blutspende und Coronavirus: blutspenden.de
Octapharma Plasma informiert über aktuelle Spendemöglichkeiten und Maßnahmen zum Schutz gegen COVID-19 beim Spenden (Link: Aktuelle Informationen Corona)
Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes zum Thema „Ruhig Blut – Bluspende in Zeiten des Corona-Virus: Blutspendedienst.com
Seit Januar 2020 gibt es eine Kooperation zwischen dem Deutschen Roten Kreuz Baden-Württemberg-Hessen und Nord-Ost und der Patientenorganisation für angeborene Immundefekte e.V. (dsai). Mehr darüber in der Pressemitteilung (Link: Pressemitteilung - Patientenorganisation)