07. Jun 2022
Unser Körper benötigt Vitamin D für ein gesundes Immunsystem und viele weitere physiologische Prozesse. So fördert es unter anderem die Aufnahme von Calcium aus dem Magen-Darm-Trakt, trägt zur Härtung unserer Knochen bei, steigert die Leistungsfähigkeit unserer Muskeln und reguliert den Phosphatstoffwechsel.
Bei Vitamin D handelt es sich um ein Vitamin, das wir in der Regel nur in geringen Mengen über die Nahrung aufnehmen. Unser Körper kann das Vitamin selbst herstellen, wenn wir ihn mit genügend Sonnenlicht versorgen. Treffen die Sonnenstrahlen (UVB) auf die Haut, so kann der Körper mit der Produktion beginnen, sofern keine entsprechende Störung oder Erkrankung vorliegt. In den meisten Fällen reicht es aus, das Gesicht, die Hände und größere Teile von Armen und Beinen für rund 5 bis 25 Minuten täglich der Sonne auszusetzen.
Bildet der Körper kein Vitamin D, so empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) die orale Zufuhr von 20 Mikrogramm Vitamin D pro Tag für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Ein Mangel an Vitamin D kann je nach Schweregrad zu verschiedenen Erkrankungen führen. Dazu zählen beispielsweise
Eine eventuelle Nahrungsergänzung bzw. Substitution sollte
individuell auf den einzelnen Menschen und seine gesundheitlichen
Besonderheiten abgestimmt werden. Grundsätzlich stehen hier verschiedene
Möglichkeiten und Präparate zur Verfügung.
Wichtig: Während einer Schwangerschaft und in der Stillzeit sollen Vitamin-D-Präparate in der Regel nicht eingenommen werden, auch hierzu sind Rücksprachen mit den behandelnden Immundefektspezialist:innen sowie Gynäkolog:innen wichtig.
Gerade dann, wenn Sie von einem Immundefekt betroffen sind, sollten Sie also keinesfalls ohne ärztliche Beratung zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen. Darüber hinaus sind bei längerfristiger Einnahme regelmäßige Checks des Calciumspiegels- oder der Nierenfunktion wichtig, auch wenn die Verträglichkeit der Vitamin-D-Präparate in den meisten Fällen gut ist und den Allgemeinzustand oft verbessert.
Wenn Sie eine Beratung benötigen, können Sie sich an ihre behandelnden Ärzt:innen wenden oder ein Immundefektzentrum in Ihrer Nähe kontaktieren. Die Kontaktdaten der Behandlungszentren für Immundefekte finden Sie in unserem Verzeichnis.
Auch die Patientenorganisation für angeborene Immundefekte dsai e.V. informiert umfassend zu Vitamin D bei Immundefekten und hat eine Broschüre zu diesem Thema veröffentlicht. Sie können diese kostenfrei auf der dsai-Website herunterladen.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) weist darauf hin, dass es nur wenige Lebensmittel gibt, die Vitamin D in größeren Mengen enthalten. Diese sind in den meisten Fällen tierischer Herkunft, sodass es vor allem für Menschen mit rein vegetarischer oder veganer Ernährung schwierig sein kann, Vitamin D über die Nahrung zu sich zu nehmen. Eine Ausnahme stellen zum Beispiel bestimmte Margarinesorten dar, die mit Vitamin D angereichert sind, ebenso einigen Arten von Speisepilzen, z.B. Pfifferlinge.
Zu den stärker Vitamin-D-haltigen Lebensmitteln gehören Fettfische wie Hering, Lachs oder Makrele. Auf die Fische, die beim Vitamin-D-Gehalt deutlich führen, folgen mit großem Abstand unter anderem Hühnereier (vor allem das Eigelb) sowie Rinderleber und Goudakäse.
In unserem Artikel „Ernährung und Primäre Immundefekte“ erfahren Sie mehr darüber, welche Lebensmittel Menschen mit Immundefekten besonders gut tun und wie sie das Immunsystem unterstützen.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) beantwortet auf ihrer Website ausgewählte Fragen zum Thema Vitamin D.