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API informiert zu Immundefekten und Corona

30. Jan 2023

Expert:innen der API * – spezialisiert auf Kinder und Jugendliche mit Immundefekten

*Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Immunologie

Die API ist eine Arbeitsgemeinschaft, in der sich spezialisierte Ärztinnen und Ärzte / Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus drei Ländern zusammengeschlossen haben. Die Expert:innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befassen sich damit, Krankheiten des Immunsystems bei Kindern und Jugendlichen zu erkennen, zu erforschen und zu behandeln.

Seit Beginn der Corona-Pandemie hat die API immer wieder aktualisierte Informationen zum Themenkomplex SARS-CoV2 bzw. COVID-19 und angeborene Immundefekte herausgegeben. Das Ziel: Die Fachwelt, Patient:innen und Angehörige auf dem neuesten Stand zu halten und die Sicherheit der Betroffenen zu erhöhen.

Auf neue Erkenntnisse aus Forschung und Praxis folgen daher immer wieder Revisionen bzw. Aktualisierungen. Sie werden unter anderem auf der Website desUniversitätsklinikums Freiburg veröffentlicht. Bitte beachten Sie, dass sich dieser Beitrag auf die Aktualisierung vom 11.01.2023 bezieht.

Unterschiedliche Risiken bei angeborenem Immundefekt

Zu Beginn der Pandemie wurden alle Menschen mit angeborenen Immundefekten als Risikopatient:innen eingestuft. Ein schwerer Verlauf und eine längere Infektiosität wurden erwartet. Im Laufe der Zeit haben sich die Erkenntnisse aber weiterentwickelt, sodass die API heute empfiehlt, nicht mehr alle PID-Betroffenen pauschal als Hochrisikopatient:innen zu betrachten.

Dies kann auch dazu beitragen, dass Kinder nicht ohne driftigen Grund vom Schulbesuchen und anderen Aktivitäten / sozialen Kontakten ferngehalten werden.

Die API schlägt die Einstufung in zwei Gruppen vor:

- Gruppe 1 mit erhöhtem Risiko: Hierzu zählen Menschen mit Immundefekt, bei denen ein erhöhtes, aber kein hohes oder sehr hohes Risiko vorliegt, durch SARS-CoV-2 schwer zu erkranken.

- Gruppe 2 mit hohem oder sehr hohem Risiko: Diese Menschen mit besonderen Formen von Immundefekten oder weiteren Risikofaktoren haben ein hohes oder sehr hohes Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf nach einer Infektion mit SARS-CoV.

Wer gehört zur Gruppe der Patient:innen mit erhöhtem Risiko?

Laut API gehören zu dieser Gruppe Menschen jedes Alters

  • mit anamnestisch schweren pulmonalen Infektionen oder strukturellen Veränderungen (z.B. Bronchiektasien)
  • mit ausgeprägtem T-Zell-Defekt („combined immunodeficiency“ und „severe combined immunodeficiency“)
  • mit eingeschränkter Bildung oder Wirksamkeit von Typ-I-Interferonen
  • mit einzelnen weiteren genetisch definierten Immundefekte, die die antivirale Immunität beeinträchtigen, z.B. durch Bildung neutralisierender Autoantikörper gegen Typ-I-Interferone

Beispiele für weitere Risikofaktoren sind laut API (ohne Rangfolge):

  • Alter über 60 Jahre
  • Down-Syndrom (Trisomie 21)
  • Zustand nach Organtransplantation (dauerhaft) oder nach Stammzelltransplantation (abhängig vom Verlauf der Immunrekonstitution nach Einschätzung der behandelnden Ärzte)
  • Demenz, geistige Behinderung oder schwere psychiatrische Erkrankung, insbesondere bipolare Störung, Schizophrenie oder schwere Depression
  • behandlungsbedürftige Krebserkrankungen
  • interstitielle Lungenerkrankung, chronisch-obstruktive Lungenerkrankung, Mukoviszidose oder eine andere, ähnlich schwere chronische Lungenerkrankung
  • Muskeldystrophie oder vergleichbare neuromuskuläre Erkrankung
  • Diabetes mellitus
  • Leberzirrhose oder andere chronische Lebererkrankungen
  • chronische Nierenerkrankung
  • Krebserkrankung
  • Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m2)
  • Schwangerschaft

Immer wichtig: die Betrachtung der individuellen Besonderheiten

Aufstellungen wie die oben aufgeführten Risikofaktoren ersetzen selbstverständlich nie den Rat behandelnder Ärztinnen und Ärzte. Daher empfiehlt die API immer eine individuelle Rücksprache mit diesen.

Mit den Behandler:innen sollten auch Fragen zur eventuellen Anpassung der Immunglobulin-Dosis oder zur Medikation mit antientzündlichen oder immunsuppressiven Medikamenten besprochen werden. Zudem sollten Immundefektspezialist:innen auch dann kontaktieren werden, wenn ein PID-Patient / eine PID-Patientin Viruskontakt hatte oder an COVID erkrankt ist.

Weitere Informationen zu Corona und Immundefekten

Details, wissenschaftliche Erkenntnisse und aktuelle Einschätzungen der API finden Sie auf der Website desUniversitätsklinikums Freiburg.

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